Derzeit gibt es noch die Möglichkeit Renovierungsarbeiten teilweise von der Steuer abzusetzen. Doch wie lange noch? Laut „Süddeutsche Zeitung“ empfiehlt die SPD den 1,5 Milliarden Euro teuren Handwerker-Steuerrabatt einzustellen. Viele Bundesbürger nutzen diesen Steuervorteil: Die teilweisen Abzugsmöglichkeiten der Kosten von Renovierungs- oder Gartenarbeiten bei der Steuererklärung. Doch geht es nach SPD-Vize-Fraktionschef Carsten Schneider, so könne dies bald der Vergangenheit angehören. So erklärte er gegenüber der Süddeutschen Zeitung (SZ), er sei der Meinung die mit der Vergünstigung verbundenen Ziele würden verfehlt und es bedürfe daher Handlungsbedarf.

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Subvention kostet 1,5 Milliarden Euro

Hintergrund der Überlegungen sei nach Aussage der SZ eine von der Bundesregierung in Auftrag gegebenen Studie, in der die Abschaffung der Handwerker-Subvention oder zumindest eine Reduzierung empfohlen werde. Der Zeitung zufolge kostet die Steuervergünstigung den Staat jährlich gut 1,5 Milliarden Euro und sie ist damit die fünfteuerste Subvention in Deutschland überhaupt.

Arbeitskosten geltend machen

20 Prozent der Arbeitskosten für Renovierungen, Gartengestaltung sowie Austausch oder Wartung der Heizung können in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Insgesamt dürfen bis zu 1200 Euro abgesetzt werden, diese Obergrenze setzte 2009 die damalige große Koalition fest. Das Ziel war es die Konjunktur zu stützen, die legale Beschäftigung von Handwerkern zu stärken und somit der Schwarzarbeit entgegenzuarbeiten.

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Ziel nicht erreicht

In der fast 260seitigen Studie, die von den Experten der Uni Freiburg und der Beratungsfirma Ernst & Young geschrieben wurde, wurde geprüft, ob mit dem Steuerrabatt auch tatsächlich die Schwarzarbeit eingedämmt werden konnte. Das Ergebnis ist eindeutig: nach den Erkenntnissen der Experten hätten 90 Prozent der Haushalte, die die Subvention nutzen, die Handwerker auch legal beauftragt, zumal es auch oft um Arbeiten ging, die gar nicht durch Schwarzarbeiter durchgeführt werden können (z.B. Kaminkehrarbeiten).

Auch die Konjunktur sei mit dem Steuerrabatt nicht wirklich unterstützt worden, da die Nachfrage nach Handwerkerleistungen kaum gestiegen sei. Daher spreche nach Ansicht der Gutachter vieles dafür die steuerliche Förderung zu streichen.

Berater Tipp

Wohin führen die Überlegungen?

Bereits 2011 hatten die damalige schwarz-gelbe Regierung überlegt, die Handwerker-Subventionen abzuschaffen, allerdings ohne Erfolg. Bleibt abzuwarten ob die schwarz-rote Koalition ihre Überlegungen auch tatsächlich umsetzen wird. Bisher gibt es noch keine Äußerungen von CDU und CSU zu der Studie.

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