Die Zeiten für Startups in Deutschland sind weiter günstig. Aktuell profitieren sie nicht nur von zahlreichen staatlichen Fördermaßnahmen, sondern werden auch zunehmend von internationalen Konzernen als attraktive Geldanlage unterstützt. Diese Gelegenheit wird auch von zahlreichen Neugründungen genutzt – ihre Zahl steigt weiter an, wenn auch eher langsam und auf einem niedrigen Niveau. Für 2014 wird mit einem Wachstum von 1,5 % und 2 % gerechnet.
Die IT-Branche ist weiterhin ein Wachstumsmotor
Obwohl der Boom langsam abflaut, sind noch immer ein großer Teil der Startups in Deutschland in der IT-Branche angesiedelt. Dafür gibt es mehrere Gründe: Günstige Entwicklungsmöglichkeiten erlauben eine schnelle Expansion, und innovative Produkte werden ständig gesucht. Diese umfassen Entwicklungen aus den Sparten Hardware wie Software, aber auch sehr viele Dienstleistungen, die sich die Möglichkeiten des Internets zunutze machen. So gehören Anbieter wie Lieferheld.de und ReBuy zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen der Startup-Szene.
Umfassendes Marketing und Werbekampagnen
Durch ein umfassendes Marketing und intensive Werbekampagnen haben sie sich innerhalb kurzer Zeit eine große Reichweite erarbeitet, die ihre Namen in einer breiten Schicht von Nutzern bekannt gemacht haben. Der Markt ist sehr vielfältig und bietet weiterhin zahlreiche Nischen, in denen sich junge Unternehmen profilieren können. Ein Beispiel dafür ist Cybits, das sich auf die sichere Authentifizierung von Nutzern spezialisiert hat und Produkte anbietet, mit denen sich Firmen und Privatpersonen online identifizieren können.
Video: Startupszene Berlin – Der Film
München und Berlin sind die Zentren der Szene
Obwohl Berlin als einer der attraktivsten Standorte gilt, sind eine Mehrheit der Neugründungen in Bayern und insbesondere im Großraum München angesiedelt. Die Hauptstadt holt allerdings stetig auf und verzeichnet Zuwächse von beinahe 50 % pro Jahr, während die Rate im Süden fast zehn Prozent darunter liegt. Besonders die IT-Branche siedelt sich inzwischen bevorzugt in Berlin an. Im vergangenen Jahr wurde hier durchschnittlich alle 20 Stunden eine neue Firma in diesem Bereich angemeldet, ihre Zahl stieg 2013 um fast 500 Neugründungen. Gleichzeitig konnten sich viele der bereits bestehenden etablieren und neue Kunden gewinnen.
Darunter zählt beispielsweise Trademob, das sich auf die Vermarktung von Apps für mobile Geräte spezialisiert hat und mittlerweile große internationale Konzerne wie eBay, Universal Music und ICQ zu seinem Kundenkreis rechnen kann. Andere beliebte Standorte für Startups in Deutschland sind Frankfurt, Köln, Hamburg und Dresden. Doch auch die sächsische Provinz kann durchaus attraktive Möglichkeiten bieten, wie die Seltenerden Storkwitz AG bewiesen hat. Sie hat sich die Lizenz für den Abbau der Seltenen Erden in Delitzsch gesichert, wo das bisher einzige Vorkommen der für die Hightech-Branche wichtigen Spurenelemente in ganz Europa gefunden wurde.
Günstige Bedingungen für Startups und Investoren
Es existieren zahlreiche Vorteile für den Standort Deutschland, von denen alle Beteiligte profitieren. Dazu gehören eine intensive staatliche Unterstützung in der Gründungsphase und die im Vergleich zu Märkten wie den USA vergleichsweise günstigen Preise. Risikoreiche Börsengänge mit einer hohen Bewertung sind noch die Ausnahme, während direkte Beteiligungen und die Finanzierung über zinsgünstige Kredite dominieren. Dadurch sind die meisten Startups in Deutschland finanziell sehr gut aufgestellt, müssen aber gleichzeitig weniger Einfluss der Anleger auf ihre strategische Ausrichtung in Kauf nehmen.
Blumberg Capital oder Earlybird finanzieren Startups
Manchmal erfolgt die Finanzierung von Startups allerdings auch durch andere Startups. Rheingau Founders beispielsweise hat sich die Förderung von interessanten Projekten während der ersten 24 Monate nach der Gründung zur Aufgabe gemacht und kann dabei auf eine Kooperation mit prominenten, internationalen Partnern wie Blumberg Capital oder Earlybird zurückgreifen.
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Titelbild: © 360b / Shutterstock.com
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