Vermögenssteuer für ReicheDie Vermögenssteuer ist nichts anderes als eine auf bewertbares Eigentum eines Steuerpflichtigen geforderte Abgabe. Zumeist handelt sich es sich dabei um einen sehr geringen Steuersatz und einen Verzicht auf jede Steuerprogression. Sie wird meist ab einem bestimmten Grundvermögen erhoben.

Die Vermögenssteuer kommt allen zugute

Die Vermögenssteuer gehört zurzeit in den Medien zu den umstrittenen geforderten Abgaben. Laut konservativen Kreisen würde eine Besteuerung von Vermögen die Reichen dazu bewegen, ins Ausland zu flüchten. Die andere Seite führt an, dass die meisten Industrieländer eine Steuer auf Vermögen ab einer gewissen Höhe erheben und die Einnahmen der Volkswirtschaft zugutekommt. Das IHS, das Institut für Höhere Studien, geht davon aus, dass die Einführung einer Vermögenssteuer das Wirtschaftswachstum um 0,65 Prozent verringern würde und die Beschäftigung um rund 25 Prozent zurückgeht. Dabei geht die IHS allerdings davon aus, dass die zu besteuernden Vermögen direkt in die Wirtschaft einfließen. Doch die bisher unbesteuerten Vermögen werden zum Großteil direkt in den Finanzmärkten angelegt, wo die sich vergrößern sollen. Volkswirtschaftlich gesehen erweisen sich diese Vermögen als nutzlos. Daher liegt eine Besteuerung, die in anderen Industrieländern üblich ist, durchaus nahe. Der Abwanderung von Vermögen sollte durch eine entsprechende Gesetzgebung entgegen getreten werden. Außerdem führt eine zusätzliche Abgabe von einigen Prozentpunkten auf größere Vermögen nicht sofort zur Abwanderung aller Wohlhabenden, auch wenn dieses Szenario immer gern verwendet wird. Auch vermögende Steuerpflichtige haben private und soziale Bindungen an ihr Umfeld.

Manche Reiche begrüßen sogar die Vermögenssteuer

Keine Steuer erfreut sich einer Beliebtheit, sondern sorgt immer für Unmut bei den Steuerpflichtigen. Allerdings wäre eine Vermögenssteuer für viele Bewohner der Bundesrepublik ein Zeichen von Steuergerechtigkeit. Es gibt auch einige Reiche, die sich für eine Besteuerung ihrer Vermögen zum Gesamtwohl der Allgemeinheit aussprechen. Die Milliardeneinnahmen könnten die Infrastruktur in Deutschland verbessern, indem zum Beispiel mehr Kindergartenstätten gebaut werden könnten. Laut staatlichen Berechnungen würde eine Vermögenssteuer rund 15 Milliarden Euro in die Kassen spülen, ohne wirtschaftliche Nachteile zu verursachen. In Frankreich, Norwegen und der Schweiz sowie Liechtenstein und vielen anderen Ländern ist eine Vermögenssteuer Bestandteil der Steuergerechtigkeit. Dort wurde ein Mittelweg gefunden, die Vermögenden zwar zu besteuern, aber nicht so extrem zu belasten, dass sie sich benachteiligt fühlen. Das muss auch in Deutschland möglich sein.

Vermögenssteuer wurde bereits in der Antike erhoben

Selbst die Römer besteuerten bereits größere Vermögen und eine Vermögenssteuer klingt zwar durch den Medienrummel wie ein Schreckgespenst. Allerdings ist sie nur eine Abgabe auf größere Vermögen und die Besitzer bleiben auch reich, wenn sie einen kleinen Prozentsatz auf ihre Vermögen für ein besseres Leben für alle in Deutschland abgeben.

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