Im modernen Alltag ist man es gewohnt, dass alles irgendwie schnell gehen muss. Da gibt’s den Coffee-to-Go, das Sandwich zum Mitnehmen und natürlich das moderne Handy mit all seinen Apps und mobilen Funktionen. Der neue Trend geht nun dahin, auch Versicherungen per Apps abschließen zu können. Doch hier sollten Verbraucher genau hinsehen, immerhin ist die eine oder andere Tücke versteckt.

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Versicherungspolicen to Go sind genau zu hinterfragen

Die Option, eine Versicherung per App abschließen zu können, ist seit kurzem auf dem Markt. Je nach Anbieter gibt es eine Unfallschutzversicherung, eine Auslandsreisekrankenversicherung oder eine gezielte Versicherung für Gesundheit und Ausrüstung im Winterurlaub. Die jeweiligen Polizzen lassen sich noch ganz kurz vor Reiseantritt abschließen, oder sogar wenn man schon auf dem Weg zu seiner Destination ist.

Einmal tippen und wie gewohnt „Wischen“ auf dem Display und schon ist alles fixiert in Sachen Versicherungsschutz. Die Abrechnung der Polizze erfolgt über die Rechnung des Mobilfunkbetreibers. Doch es bleiben Lücken und vor allem Fragen offen, denn bei all den angebotenen Versicherungen fehlen oft individuelle wichtige Details.

So kann etwa der Invaliditätsschutz bei der Unfallversicherung nicht includiert sein, was einen erheblichen Mangel darstellt. Denn genau den benötigt man, wenn langfristige gesundheitliche Konsequenzen auftreten. Gibt es diesen Invaliditätsschutz, ist er oft zu niedrig angesetzt und bei weitem nicht ausreichend.

Bequemer Versicherungsabschluss täuscht oftmals

Servicefunktionen am Handy gibt es ja schon lange, doch die haben sich meist auf den Unwetterwarndienst oder die Bereitstellung wichtiger Notfallrufnummern beschränkt. Jetzt haben die Versicherungsunternehmen ihren Vertriebsweg ausgebaut und versuchen den mobilen Markt besser zu durchdringen. Wer sich eine Versicherung per App herunterlädt, der ist meist von der Transparenz des Ablaufs und der Tatsache, dass der Schutz ab sofort gilt, überzeugt. Zusätzlich kommt der Vorteil dazu, dass per App keine langfristigen Verträge eingegangen werden müssen.

Der User kann sich jeden Tag neu entscheiden, und das meist für eine Prämie, die unter einem Euro angesetzt ist. Gerade im Bereich der Urlaubsversicherungen ist dies lohnend, denn für einen 14-tägigen Auslandsaufenthalt fallen so nicht einmal 15 Euro für die Krankenversicherung im Ausland an, wobei die Polizze sogar ein ganzes Jahr lang gültig bleibt.

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Individueller Bedarf wird oft nicht hinterfragt

Versicherungen gibt es für sehr vieles und als Schutz gegen alles Mögliche. Da blickt ein Interessent schon bei den traditionellen Versicherungsangeboten kaum mehr durch. Und genau da liegt auch der Nachteil der Versicherung per App. Denn genau bei diesem Angebot bleibt meist komplett unberücksichtigt, ob man tatsächlich Bedarf hat. Vielleicht bietet ja ein bereits abgeschlossener Versicherungsvertrag die gleiche Leistung wie die nun per App angebotene.

Oder aber man benötigt darin enthaltene Klauseln gar nicht, die aber nun einen erheblichen Kostenfaktor darstellen. Wer auf die Schnelle per App eine Polizze abschließt, hinterfragt oft nicht, ob er diese überhaupt benötigt. Auf eine Unfallversicherung kann etwa ohne weiteres verzichtet werden, wenn man bereits eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen hat. Ebenso ist der Diebstahl einer Wintersportausrüstung oder des Surfbrettes und des Fahrrades im Sommerurlaub oft durch die Hausratsversicherung schon gedeckt.

Berater Tipp

Versicherungen per App müssen gut überlegt sein

So überzeugend vor allem die Schnelligkeit des Herunterladens und die sofortige Gültigkeit der Versicherungen per App auch sind, wichtige Vertragsdetails und die Leistungen sollten dennoch genau geprüft werden. Denn sonst hat man vielleicht zwar raschen Schutz, der aber eigentlich viel zu teuer und überhaupt gänzlich unnötig ist.

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