Atomausstieg und Energiewirtschaft in Europa und vorallem DeutschlandDas im Herbst 2010 von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Energiekonzept, das unter Anderem einen schrittweisen, aber vollständigen Ausstieg aus der deutschen Kernenergie vorsieht, ist natürlich sowohl in der Bevölkerung als auch bei den Betreibern von Atomkraftwerken sehr umstritten. Wird es dem in dieser Hinsicht sehr ambitionierten Umweltminister Peter Altmeier gelingen einen Kompromiss zu finden für beide Seiten?

Die Argumentation der Gegner der Energiewende

Zu den Gegnern einer Energiewende gehören naturgemäß die Betreiber der Atomkraftwerke. Waren die von ihnen betriebenen Anlagen bisher reine Gelddruckmaschinen, wehren sie sich natürlich jetzt mit Händen und Füssen und auch mit teils sehr umstrittener Argumentation, gegen die schrittweise Abschaltung. Es werden Horrorszenarien von zuwenig Strom und riesigen Stromausfällen, besonders in den kalten Wintermonaten, ausgemalt, die weder bisher eintraten noch in Zukunft eintreten werden.

Eher das Gegenteil wäre der Fall, da durch eine Dezentralisation der Stromerzeugung das Risiko eines Stromausfalls bei einem großen Anbieter, durch viele kleinere Anbieter abgefangen würde. Diese Drohgebärde der Atomkraftwerksbetreiber sollte nur der Verängstigung der Verbraucher dienen, denn, wie sich unlängst herausstellte, ist der Strom so reichlich vorhanden, dass er sogar kostenlos oder gegen sehr kleines Geld an unsere Nachbarländer abgegeben wird. Eine Maßnahme für die der deutsche Stromkunde wenig Verständnis zeigt, da ihm von der Stromindustrie erklärt wurde, dass er aufgrund der Energiewende mit immer höheren Strompreisen zu rechnen hat.

Was sind die erneuerbaren Energien?

Zu den erneuerbaren Energien zählen unter Anderem Windkraft, Wasserkraft, Solarenergie und Bioenergie. Diese Energien zählten bisher lediglich zu den Nischengruppen und sollen jetzt schrittweise zu Alternativen für fossile Energie, wie zum Beispiel Kohle, Gas, Öl und atomare Energie wie Uran , ausgebaut werden. Vorgesehen ist es ihren Anteil bis 2020 von derzeit 17 Prozent auf 35 Prozent zu steigern.

Das soll unter Anderem durch die Einführung von Prämien, wie der Flexibilitätsprämie für eine Biomasse-Stromerzeugung, die sich am Bedarf orientiert, gewährleistet werden. Da die Länder im Norden Deutschlands bei der Windkraft im Vorteil sind, wird es ein sogenanntes „Netzausbaubeschleunigungsgesetz“ (als PDF hier zu finden) geben, das die Beförderung der Energie innerhalb Deutschlands vorantreibt.

Gibt es einen Kompromiss?

Wie inzwischen auch die Bundesregierung erkannt hat, wenn auch erst durch den schrecklichen Vorfall in Fukushima, gibt es langfristig keine Alternative zu einer Energiewende. Es muss aufgehört werden mit unserer Lebensgrundlage, der Natur auf diesem Planeten so um zu gehen, als hätten wir eine Alternative wenn er zerstört ist. Dabei müssen alle mithelfen, durch Einsparen von Energie durch jeden Einzelnen und eine Zusammenarbeit, die sich nicht an Profiteffizienz sondern an Energieeffizienz orientiert.

Bildquelle: Ms-grafixx.de – Fotolia