Durch das Unisex-Urteil de Europäischen Gerichtshofs müssen Privatpersonen seit dem 21.Dezember bei allen Neutarifen mit veränderten Konditionen rechnen. Die Policen werden, vor allem für Männer deutlich teurer. Bereits vor der Einführung der Unisex-Tarife wurde befürchtet, dass männliche Versicherungsnehmer in Zukunft mit deutlich höheren Kosten rechnen müssen. Gerade der deutliche Preisschub seit der Einführung der Tarife hat für eine Überraschung bei den meisten Versicherungsnehmern gesorgt.
Analysehaus Franke und Bornberg: 17 privater Versicherungen überprüft
Genau auf dem Prüfstand mussten sich 34 Tarife von 17 verschiedenen Gesellschaften beweisen. Preise und Bedingungen von früheren und den jetzigen Tarifen wurden verglichen. Die Angebote wurden besonders auf die Preis- und Bedingungsänderungen vor und nach der Umstellung untersucht. Die Tests wurden in Hinblick auf 30-jährige Personen durchgeführt. Im Schnitt mussten Männer durch die neuen Tarife mit einem Preisanstieg von mehr als 26 % rechnen, Frauen können hingegen von leicht sinkenden Beiträgen profitieren.
Die Tests wurden selbstverständlich unter „Neukunden-Umständen“ durchgeführt, da Bestandskunden von den neuen Unisextarifen nicht betroffen sind. Sehr auffällig sind jedoch die schwächsten und stärksten Veränderungen, welche deutlichen Unterschieden unterliegen. Will zum Beispiel ein Mann in einen Unisex-Tarif einer privaten Krankenversicherung wechseln, muss er mit Erhöhungen zwischen 4-62 % im Vergleich zum Vorjahr rechnen, Frauen dürfen sich nach den Ergebnissen des Analysehaus Franke und Bornberg um eine Preisveränderung zwischen minus 24-34 % freuen.
Das gilt es bei der Auswahl des Tarifs zu berücksichtigen
PKV-Interessenten müssen bei den Unisex-Tarifen unbedingt auf den jeweiligen Preis sowie die möglichen Leistungen achten. Darüber hinaus gilt es auch immer den Selbstbehalt zu berücksichtigen. Der Selbstbehalt ist mitunter sehr variabel und kann zwischen 0-1000 Euro liegen. Dem entsprechend hoch sind auch die Unterschiede bei den monatlichen Beiträgen. Gerade dann der oberen Grenze des Selbstbehalts schrumpft der Preisvorteil gegenüber Angeboten in der GKV. Auch weiterhin sollten Versicherungsnehmer bei der privaten Krankenversicherung vor einem Angebotswechsel unbedingt auf einen Vergleich von mehreren Angeboten zurückgreifen. Das Internet bietet mit seinen zahlreichen Finanzportalen die Möglichkeit des schnellen und kostenfreien Vergleichs.
Besonders Männer sollten Vergleich nutzen
Die Zahlen des Analysehaus Franke und Bornberg belegen, wie vielfältig die Angebote auf dem Markt und besonders in der PKV sind. Gerade Männer sollten vor einem Vertragsabschluss unbedingt auf einen Vergleich von mehreren Angeboten zurückgreifen, da gerade bei ihnen durch die Umstellung auf die neuen Unisex-Tarife deutliche Kostenerhöhungen entstanden sind.
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Sehr guter Beitrag! Gut recherchiert, strukturiert und nachvollziehbar dargestellt. Kann dem nichts mehr hinzufügen, außer vielleicht noch den kleinen Hinweis, dass noch ein wenig Backgroundwissen zu der Quelle interessant gewesen wäre, ansonsten aber eine wirklich gute Recherche.