Angesichts niedriger Zinsen, Börsenrisiken und Inflationsbefürchtungen interessieren sich immer mehr Anleger für Autoklassiker als Kapitalanlage. Wer mit einem Oldtimer Geldanlage betreiben will, sollte sich allerdings sorgfältig ausrechnen, ob klassische Fahrzeuge für ihn als Investment taugen.

Autoklassiker als Renditeobjekte

Neben den Sammlern, die früher die Oldtimerszene dominierten, gibt es zunehmend Investoren, die zu Anlagezwecken Oldtimer kaufen. Oft werden Oldtimer zur Altersvorsorge angeschafft oder dienen als Beimischung in einem diversifizierten Anlageportfolio. Dabei ist keineswegs gesichert, dass ein gekaufter Oldtimer die erhoffte Rendite erzielt. Zwar gibt es immer wieder Berichte über rasante Wertsteigerungen auf dem Markt für Autoklassiker. Es ist jedoch zu beachten, dass ein Oldtimer eine jährliche Wertsteigerung von mindestens 4 % bezogen auf den Kaufpreis erzielen muss, um einen Ausgleich für die laufend anfallenden Kosten für Versicherung, Unterbringung und Wartung zu schaffen (Versicherungswahl für Oldtimer). Nicht jedes „alte Auto“ hat Wertsteigerungspotential. Die hohen Preissteigerungen beziehen sich meist auf ein enges – größtenteils leergefegtes – Marktsegment. So sind auf internationalen Auktionen und Messen klassische italienische Luxussportwagen von Ferrari, Maserati oder der untergegangenen Marke Iso und Sondermodelle berühmter Karrosserieschneider wie Ghia, Frua oder Bertone besonders gefragt. Auch deutsche Luxuswagen aus der Vorkriegszeit wie der Mercedes 540 K, der BMW 328 oder Produkte der Hersteller Horch und Maybach versprechen Wertzuwächse deutlich oberhalb der Inflationsrate. Ähnliches gilt für klassische Bugattis oder Fahrzeuge wie den Talbot Lago aus Frankreich und die Erzeugnisse des Herstellers Hispano Suiza.

Künftige Klassiker für den kleineren Geldbeutel

Die genannten Klassiker erfordern – wenn sie überhaupt auf den Markt kommen – oft ein Millionen-Investment. Ein Mercedes 300 SL Flügeltürer aus den Fünfzigern erzielt in gutem Zustand inzwischen siebenstellige Beträge. Selbst der „kleine“ Mercedes 190 SL ist in gutem Zustand mit 80.000 Euro und mehr zu veranschlagen. Auch andere Nachkriegsklassiker wie der BMW 3200 V8 („Barockengel„) sind als Investment attraktiv. Fachleute meinen, dass nur in Oldtimer ab 50.000,- EUR investiert werden sollte, da nur im gehobenen Marktsegment sichere Wertsteigerungen zu erzielen seien. Typische Beispiele sind hier der Porsche 356 und die klassischen 911er aus den Sechzigern und Siebzigern. Aber auch für kleinere Geldbeutel gibt es Angebote mit Wertsteigerungspotential. Die Mercedes-Baureihen W 110/111/112 („Heckflosse“) sind hier ebenso zu nennen wie die Baureihen W 114/115 („Strich-Achter“) desselben Herstellers. Aber auch „Exoten“ wie die Cabrios der Peugeot-Baureihen 403 und 504 sind interessant.

Berater Tipp

Mit einem Oldtimer Geldanlage erfolgreich betreiben

Zum Anlageerfolg sind detaillierte Marktkenntnisse und auch technisches Know-how zur Beurteilung des Fahrzeugzustands im Hinblick auf etwaigen Restaurierungsbedarf erforderlich. Investoren, die Oldtimer kaufen wollen, sollten fachmännischen Rat suchen, wenn sie – etwa zur Altersvorsorge – ein Portfolio klassischer Automobile aufbauen wollen. Ansonsten besteht das Risiko, dass es bei einer finanziell nicht lukrativen Liebhaberei bleibt.

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