Jeder 4. Mensch wird im Laufe seines Berufslebens berufsunfähig. Daher sollte dringend Vorsorge mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung betrieben werden – zumal es dafür jetzt auch noch staatliche Förderung gibt.

Berufsunfähigkeit kann die Existenz bedrohen

Wer frühzeitig berufsunfähig wird und dann möglicherweise in eine neue Tätigkeit verwiesen wird, die dem Einkommen des Ursprungsberufes nicht mehr entspricht, also deutlich niedriger ausfällt, kann sehr schnell in eine finanzielle Schieflage geraten. Problematisch in dieser Situation ist, dass die laufenden Kosten für die Lebenshaltung monatlich weiterhin bestehen, dass das Einkommen aber stark reduziert sein kann.

Durch eine solche Situation kann die gesamte Existenz – schlimmstenfalls der gesamten Familie – bedroht sein. Vorsorge ist deshalb dringend erforderlich. Die meisten Menschen scheuen aber die Kosten, die eine Versicherung dagegen mit sich bringt. Für all diese ist es eine positive Neuigkeit, dass diese Versicherung künftig staatliche Fördermittel erhält.
Ab 2014 soll die staatliche Unterstützung die Berufsunfähigkeitsversicherung wesentlich attraktiver für Arbeitnehmer machen. Seit Anfang des Jahres 2014 stehen die ersten Angebote zur Verfügung, die Verbrauchern eine staatliche Förderung für den Abschluss der sogenannten BUZ bieten.

Staatliche Förderung mit einigen Bedingungen

Um staatliche Fördermittel für die Versicherung gegen Berufsunfähigkeit zu erhalten, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden. Wichtigster Fakt für die Förderungswürdigkeit liegt darin, dass die Versicherung eine lebenslange Rentenzahlung beinhaltet und dass sie nicht – wie das heute fast in allen Versicherungen üblich ist – nur bis zum Rentenalter leistet, also lediglich die Einkommensreduzierung auffängt.

Das heißt, dass Versicherungen, die wettbewerbsfähig bleiben wollen, hier an ihren Tarifen feilen müssen, damit die neue BUZ für Kunden interessant wird. Allerdings sollte man gut rechnen, ob sich die Nutzung der Fördermittel lohnt. Weil die Mehrleistungen natürlich auch höhere Kosten in den Beiträgen nach sich ziehen, kann es durchaus sein, dass die Steuerersparnis, die sich durch den Abschluss dieser Versicherung ergibt, von den höheren Beiträgen aufgezehrt wird.

Besserverdiener können hier wirksam sparen, für alle Einkommensbezieher im unteren Bereich und Mittelfeld lohnt sich die Rechnung, ob die teurere Versicherung sich lohnt oder nicht doch auf den – zweifelsfrei notwendigen – klassischen Versicherungsschutz zurückgegriffen werden sollte.

Problematisch ist die Situation für Geringverdiener in Risikogruppen

Risikogruppen, die oftmals relativ geringe Einkünfte haben, die aber einen Versicherungsschutz besonders dringend benötigen, beispielsweise Gerüstbauer, Maurer oder Dachdecker mit einem relativ hohen Risiko der Berufsunfähigkeit, haben von den steuerlichen Entlastungen durch den Abschluss der BUZ meistens nichts – im Gegenteil, durch steigende Beiträge werden sie noch zusätzlich belastet, wenn sie die Fördermittel dennoch in Anspruch nehmen.

Berater Tipp
Experten gehen nämlich davon aus, dass durch die Gewährung der lebenslangen Rentenzahlung die Beiträge für diese Versicherung durchaus um das zwei- bis dreifache ansteigen könnten. Für Experten steht es außer Frage, dass der Abschluss der Versicherung für alle Risikogruppen und besonders für stark von der Berufsunfähigkeit gefährdete Berufsgruppen sehr wichtig ist. Bevor man aber die Tarife mit staatlicher Förderungsmöglichkeit in Anspruch nimmt, sollte man genau rechnen. Die lebenslange Rentenzahlung der neuen Für manche Arbeitnehmer lohnt sich deshalb die klassische Lösung der separaten Altersversorgung und einer Berufsunfähigkeitsversicherung ohne lebenslange Rentengarantie.

Die staatliche Förderung der Berufsunfähigkeitsversicherung – ein Plan mit Hindernissen

Das der Abschluss einer Versicherung für die Absicherung der Berufsunfähigkeit mit staatlichen Fördermitteln belohnt wird, ist zunächst einmal ein Anreiz für den Abschluss der wichtigen Absicherung der Arbeitskraft. Allerdings liegt der Haken darin, dass durch die Auflagen an die Versicherung die Beiträge auch steigen. Damit können gerade für geringe und mittlere Einkommensgruppen die Steuerentlastungen hieraus schnell unwirksam werden.

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