Das Sparbuch ist für die meisten Anleger heute noch bestenfalls eine Kindheitserinnerung. Die Oma hat es bei der Geburt angelegt und spätestens zum Führerschein bekam man es ausgehändigt. Dann wurde es geplündert und vergessen. Die altbackene Aufmachung und die extrem niedrige Verzinsung machte es über die letzten zwanzig Jahre zu einem echten Ladenhüter bei den Geldhäusern. Aber Totgesagte leben länger – die alte Geldanlage ist zurück

Mehr Vertrauen als Geld verbrannt

Die börsliche Entwicklung der letzten 20 Jahre war ein stetiges Auf und Ab, bei dem die Ausschläge immer heftiger wurden. Dotcomcrash, Immobilienblase, Hedgefonds, faule Kredite – diese Schlagwörter sind jedem bekannt, der die Nachrichten verfolgt hat. Aber so viel Kapital auch jedesmal vernichtet wurde, die Grundvoraussetzung für jedes Handeln wurde so tief erschüttert, dass die Folgen bis heute spürbar sind: Das Vertrauen. Mit kaum einem Berufsstand kann man sich heute schneller unbeliebt machen als mit dem Bekenntnis: Ich bin Finanzberater. Beginnend mit dem Debakel der „Sekurenta“ hat sich die Seuche der Falschberatung bis an den Sparkassenschalter hindurchgefressen. Am Ende haben ahnungslose Kunden und noch ahnungslosere Berater über „Derivate“, „Swaps“ und „Zertifikate“ gefaselt und dabei Kundengelder verbrannt, Altersvorsorgen vernichtet und Eigenheime in die Zwangsversteigerung getrieben. Die Kapriolen rund um Boni, Staatsbeihilfen und Provisionen taten ihr übriges, um das Image der Banken nachhaltig zu schädigen. Höchste Zeit also, um sichere Häfen zu suchen

Jedes garantierte Zinsplus ist besser als ein Verlust

Soviel vorweg: An der marginalen Verzinsung hat sich bis heute nichts verändert, wenn man ein Sparbuch anlegen möchte. Die Spanne reicht im Vergleich von gerade einmal 0,1% bis auch nicht überfetten 2%. Damit ist auch heute die Inflation nicht ausgeglichen. Aber – man generiert wenigstens garantiert keinen Verlust und kommt schnell an sein Geld. Diese Geldanlage ist als nicht nur die bessere Alternative zu Sparstrumpf oder Matratze, es ist als modernes Depot auch in der vernetzen Welt abrufbar. Klassische Sparverträge sind damit ebenso möglich wie die kurz -und mittelfristige Lagerung von überschüssigem Kapital. Sucht man Sicherheit und schnellen Zugriff, ist diese Geldanlage noch immer die beste Anlageform. Höher verzinsliche Produkte erfordern längere Laufzeiten und erhöhte Risikobereitschaft. Gerade das vermeidet man mit diesem Klassiker.

Bewährtes hält eben ewig

Nachdem viele Laien mit ihren Finanzexperimenten sich die Finger am Kapitalmarkt verbrannt haben, ist das gute, alte Sparbuch wieder der Renner unter den Geldanlagen. Man weiß nun, dass man auch ordentlich Geld verlieren kann. Deshalb ist die Sicherheit des Sparbuchs das schlagende Argument. Dazu bietet seine Flexibilität den Zugriff eines Girokontos, nur dass das Sparbuch eben immer im Plus bleibt. Zeit also, sich wenigstens einen Sockelbetrag auf diese Geldanlage zu sichern.

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