Die politischen Ausschreitungen in Ägypten haben jetzt auch die Wirtschaft erreicht. Angesichts der anhaltenden Kämpfe zwischen den Muslimbrüdern (Mursi-Anhängern) und dem Militär entschied sich große Haushaltsgeräte-Hersteller Elektrolux (AEG-Mutterkonzern) dazu, seine Produktion im krisengeschüttelten Land einzustellen.

Vorerst steht die Produktion nur bis Samstag still. Dann soll geprüft werden, ob die Produktion wieder aufgenommen werden kann. Elektrolux beschäftigt in Ägypten um die 7000 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr setzte das Unternehmen dort rund 232 Millionen Euro um – bei einem Gesamtumsatz von fast 13 Milliarden Euro. Auch andere deutsche Firmen wollen ihre Mitarbeiter schützen und überlegen ihre Büros und Produktionsstätten vorerst zu schließen.

Die Unruhen haben auch Auswirkungen auf den Rohölpreis. Ägypten selbst ist kein wichtiger Ölproduzent, aber für den Transport eine sehr wertvolle Durchgangsstation wegen des Suezkanals. Zudem befürchten Anleger, dass sich die Ausschreitungen auch auf andere Länder im Nahen Osten ausbreiten könnten.

Die ägyptische Regierung verhängte am Mittwoch über weite Teile des Landes den Notstand aus, nachdem das Militär in Kairo die Protestlager der Muslimbrüder und weiterer Anhänger von Ex-Präsidenten Mohammed Mursi geräumt hat. Nach offiziellen Angaben sind bei den blutigen Auseinandersetzungen bereits über 500 Menschen ums Leben gekommen. Die Behörden fürchten aber, dass die Zahl noch steigen wird.

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