Im Jahr 2014 war die Aufregung in der Fußballwelt groß: Gareth Bale wechselte von Tottenham Hotspurs zu Real Madrid für eine Summe von beinahe unglaublichen 94 Millionen Euro und gehört damit zu den teuersten Transfers der Sportgeschichte. Damit wird überdeutlich, dass Fußball inzwischen mehr ist als ein spannendes Spiel, welches Millionen an die Bildschirme fesselt und Fans jede Woche in Ekstase versetzt. Warum sollten sich also in Zukunft nicht auch Aktionäre an Fußballvereinen beteiligen und Gewinne und Kurssteigerungen aus der erfolgreichen Tätigkeit der Fußballvereine ziehen?

Erstaunlich: Aktionäre können schon lange mit Sport Geld verdienen!

Die AdidasAktie (Wertpapierkennnummer: A1EWWW) schaffte es in den letzten Jahren aufgrund eines hohen Wertzuwachses immer wieder in die Wirtschafts-Berichterstattung der Tageszeitungen und auch des Börsenfernsehens. Aktionäre konnten sich in den letzten drei Jahren über einen Kursgewinn von insgesamt 33 % freuen. Auch Nike konnte die Aktionäre begeistern. Warum sollte die Zukunft des Fußballs deshalb nicht auch von Aktiengesellschaften gestaltet werden können? Wo doch die 1. Fußball-Bundesliga schon lange von einer Firma (DFL GmbH) organisiert wird und alleine die Fernsehrechte Hunderte Millionen einbringen. Die gedankliche Reise zu verschiedenen Börsenplätzen zeigt, dass der Freizeit- und Sportsektor schon lange börsennotiert ist. Vielleicht können wir für unsere Leser eine oder mehrere Aktien finden, die sich nicht mit Sportartikeln oder -ausrüstung, sondern mit dem Spielbetrieb selbst befassen!

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Borussia Dortmund – bisher kein Erfolg für die ursprünglichen Aktionäre

Die meisten Anleger kennen gar keine Aktie eines Sportvereins und begleiten die epische Reise von Borussia Dortmund als Verfolger des FC Bayern München als reine Fans. Denken aber nicht daran, dass Borussia Dortmund schon sehr lange börsennotiert ist: Die Erstnotiz war am 31. Oktober 2000 bei 11,00 Euro! Allerdings konnte die Borussia die in sie gesetzten Erwartungen zwar sportlich, aber nicht finanziell erfüllen. Über einen Zeitraum von zehn Jahren sank der Kurs auf knapp unter 1,10 Euro ab, um sich nur langsam zu erholen. Den Einstiegskurs sahen die Aktionäre aber bisher nicht wieder. Damit konnte sich zumindest bisher aus dem ersten großen Börsengang im Bereich Fußball kein Momentum und keine Anziehungskraft entwickeln. Dies schließt aber nicht aus, dass andere Fußball-Clubs in Zukunft erfolgreicher sein könnten. Vielleicht hilft ein Blick über den Teich in die USA?

Nicht nur Wrestler Sheamus sorgt für Begeisterung – und volle Kassen

In den USA erfreut sich der Wrestling Sport einer außerordentlichen Beliebtheit, die durch die Mischung aus Showkampf und insbesondere auch dem Herausarbeiten unterschiedlicher Sportler-Charaktere inklusive interessanter Spitznamen beeindruckt. Die Sportler treten dort unter dem Dach einer veranstaltenden Aktiengesellschaft, der WWE Inc., auf – die börsennotiert ist. die Aktei ist im Fünf-Jahres-Vergleich von Februar 2011 bis Februar 2016 von knapp unter 10 US-Dollar auf knapp über 15 US-Dollar.

Berater Tipp
Damit gehört die Aktie zwar nicht zu den Top-Performern am Markt, hat aber eine bisher solide Aufwärtsentwicklung. Dies zeigt, dass es grundsätzlich möglich ist, mit Sportveranstaltungen auch als Unternehmen Geld zu verdienen. Und dies der Begeisterung der Fans keinen Abbruch tut. Kämpfer an denen die Stars wie Wrestler Sheamus teilnehmen werden dabei nicht nur durch Eintrittskarten, sondern auch durch Pay Per View bezahlt.

In den nächsten Jahren könnte es einige neue Fußball-Aktien geben

Ein Blick in die Glaskugel, um die Zukunft an den Börsen vorherzusehen, ist leider nicht ganz einfach. Von der Konjunkturentwicklung über Zinsen, verfügbare Kaufkraft und Freizeitverhalten gibt es ein großes Bündel an Einflussfaktoren auf die Neuausgabe von Aktien und deren spätere Kursentwicklung. Angesichts einer ungebrochenen Fußball-Begeisterung und auch des hohen Erlöspotenzials aus Fanartikeln und weiteren Aktivitäten scheint es deshalb nur eine Frage der Zeit zu sein, wann Fußball-Aktien auf den Markt kommen. Aufgrund der hohen Einnahmendifferenzen und der unterschiedlichen Wertigkeit der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga sieht unsere Redaktion aber eher Aktien der Klubs der Top-Liga auf dem Börsenzettel.

Titelbild: © istock.com – lukas_zb